Aktionskreis Natur
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IGELSCHUTZ

Margit Seitz

Margit Seitz
Am Hang 19
63872 Heimbuchenthal
Telefon: 06092 38 79 953
Fachbereichsleiterin
Paul Feser

Hellmuth Wolf
Buchweg 11
63872 Heimbuchenthal
Telefon: 06092 99 51 17





Wir, der Arbeitskreis Natur, haben es uns in unsere Satzung geschrieben wild lebende Tier- und und Pflanzenwelt artenreich zu erhalten und besonders gefährdete Arten zu schützen. Das ist auch im Bundesnaturschutzgesetz fest geschrieben.

Was ist unter ist unter zu schützende und „besonders“ gefährdete Tierart zu verstehen? Besonders gefährdete und zu schützende Tierarten sind solche, die nicht bereits als aussterbende Art in der Roten Liste verzeichnet sind. Dies trifft auch für den Igel zu. Tiere die in der Roten Liste stehen sind als „streng“ geschützt eingestuft.

Unter dem Schutz für wild lebende Tiere versteht das Gesetz: diese Tiere dürfen nicht eingefangen, mutwillig verletzt oder gar getötet werden. Auch darf ihr Lebensraum (Nist- und Brut- Aufzucht- und Überwinterungsort) nicht beschädigt oder zerstört werden. Auch dürfen sie nicht gehandelt oder zu kommerziellem Zweck verwendet werden. Es ist zulässig verletzte, kranke oder hilflose Tiere zur Pflege und Gesundung aufzunehmen und und zu behandeln. Nach der Gesundung oder Aufzucht bzw. sowie sie in der Lage sind sich selbständig zu erhalten, müssen solche Tiere unverzüglich in ihren Lebensraum zurück gebracht werden. Dieser Vorgang wird als auswildern bezeichnet. Über die Pflege und Haltung aufgenommener Wildtiere sagt das Tierschutzgesetz aus:
die Tiere müssen entsprechend ihrer Lebensweise artgemäß in genügend großem Bewegungsraum untergebracht und entsprechend ihrer Art ernährt werden. Der Halter muss die Fähigkeiten und Kenntnisse hierzu besitzen. Es liegt auch auf der Hand, dass Wildtiere nicht mit Vorsatz gezähmt also ihrem normalen Lebensraum entwöhnt werden dürfen.

Für die Pflege bedürftiger Igel bieten wir Wissen und Erfahrung sowie entsprechende Einrichtung und an dieser Stelle für Sie die wichtigsten Tipps an:

Igel gefunden!! Was kann ich tun, was sollte ich wissen und muss ich beachten?

Wer ein Kitz oder einen Junghasen anfasst hinterlässt im Fell den Menschengeruch. Das angefasste Tier wird von seiner Mutter dann nicht mehr angenommen Das trifft nicht zu für Igel! Wo und wann haben sie den Igel gefunden? Im Garten, der Straße oder in einem Kellerloch, bei Tag oder Nacht? Im Dezember oder Januar?

Igel sind nachtaktive Tiere. Einen gesunden, gut ernährten Igel treffen Sie nicht bei Tag.

Er überwintert in einem Tiefschlaf, je nach Wetter von November bis März. In dieser Zeit würde er auch nichts zu fressen finden, denn er ernährt sich von Insekten, Larven und Würmern, auch mag er Süßes. Sein Überwinterungsgewicht soll über 600 Gramm betragen. Ist es darunter, dann ist er spät geboren. Würde er im Winter erwachen oder gestört werden, dann ist er unterernährt, muss verhungern oder erfrieren. Läuft er bei Tag, dann ist er krank oder hat Hunger im späten Jahr. In allen Fällen braucht er Hilfe.

Findet man einen Jungigel oder Igelsäugling bei Tag alleine, dann hat er seine Mutter verloren. Igelsäuglinge haben geschlossene Augen, helle Stacheln und können kaum laufen (eine Woche alt). Innerhalb 3 Wochen öffnen sich die Augen, er bekommt sein Bauchfell und dunklere Stachel. Nach 6 Wochen kann er selbständig fressen und macht die ersten Spaziergänge.

Alle gefundenen Igel außerhalb dieser Toleranzen brauchen zum Überleben unsere Hilfe.

Also den Igel kurze Zeit beobachten, ihn ggf. aufnehmen, Parasiten (Zecken und Flöhe) entfernen. Ist der Igel krank, hustet er, ist schwach auf den Beinen oder verletzt, dann hilft jeder Tierarzt.

Jungigel sofort aufwärmen (abgedecktes Heizkissen) und Trinkwasser beistellen. Wird er munter, dann Futter anbieten. Gut geeignet ist Baby-Katzenfutter in Dosen, Gallerte entfernen. Säuglinge müssen mit flüssiger Nahrung (Tropfpipette) und Fencheltee alle zwei Stunden gefüttert werden.

In jeder Zoohandlung bekommt man Trockenfutter und für jedes Alter Futterempfehlungen.

Möchten Sie den Igel lieber einer Pflegestation oder uns übergeben, dann bitte notieren Sie alles (Fundort, Fundzeit, Gewicht, Besonderheiten) und bringen den Igel alsbald dort hin.

Wollen Sie den Igel aber selbst pflegen und dann im Frühjahr auswildern, so holen Sie sich Rat bei uns oder im Internet (www.pro-igel.de, Wikipedia, www.igelburg-mossautal.de oder Igelhilfe über Google).

Sie möchten aber gerne einen Igel als Bewohner im Garten haben. Das geht am erfolgreichsten mit selbst überwinterten Igeln. Sie können aber auch versuchen einen Igel anzulocken.

Bitte beachten Sie aber auch, Igel sind kein Spielzeug. Lernen Sie bitte Ihre Kinder mit der Natur würdigend und respektvoll umzugehen.

Demnächst an dieser Stelle:
„Igelburg im eigenen Garten“, wie den Igel überwintern und im Garten halten HWW.



November, der erste Schnee ist gefallen, unser stacheliger Gartenmitbewohner ist längst in seinem Uterschlupf verschwunden und hält nun seinen Winterschlaf, hoffentlich!

Wir hoffen doch, dass Sie frühzeitig alle Vorbereitungen für seine Überwinterung getroffen haben. Nun heißt es wachsam zu sein, denn spät im Jahr geborene Igelkinder haben noch nicht den erforderlichen Speck auf dem Bauch. 600 Gramm wäre das Idealgewicht zum Schlafen. Untergewichtige Igel, meist Igelchen, kommen wieder aus dem Bau, weil sie noch Hunger haben, finden aber nun nichts mehr. Da ist eiligst unsere Hilfe gefragt, denn schnell ist so ein Schwächling erfroren oder verhungert.

Igelschutz Arbeitskreis Natur Spessart

Eine Aufnahme in Pflege oder intensive Fütterung ist abhängig vom Gewicht und dem Gesundheitszustand. Wollen Sie füttern, dann stellen Sie in Ihrem Garten fünf große Ziegelsteine seitlich hochkant, auf die lange Seite also, zu einem offenen U. Decken das mit Brettern, Dachziegel ab und überdecken es zusätzlich mit einer Plane oder Teerpappe, damit in der Igelkantine nichts nass werden kann. Bauen Sie das Ganze möglichst auf einer Erhebung, damit Tauwasser abfließen kann. Die Abdeckung bitte mit Steinen oder so beschweren, damit kein Wind das Dach der Kantine abhebt. Der Boden bleibt offen. Dann stellen Sie in zwei kleinen Näpfchen oder Tellerchen Futter und Wasser ganz hinten hinein. Ganz hinten, weil in die Dunkelheit keine Katze hinein schlüpft. Als Futter verwenden Sie Katzendosenfutter ohne jedoch die Gallerte, die meist oben in der Dose sitzt. Kontrollieren Sie das bitte täglich und entscheiden Sie ob weitere Hilfe erforderlich ist. Wir beraten Sie oder helfen auch beim Bau einer Igelkantine oder im Herbst einer Igelburg.

Hellmuth Wolf für den Arbeitskreis Natur e.V. / 20.11.2015



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